Systematik:Klasse: Reptilien (Reptilia)
Ordnung: Krokodile (Crocodilia)
Familie: Echte Krokodile (Crocodylidae)
Gattung: Crocodylus
Lateinischer Name:
Crocodylus johnsoni
Aussehen
Das Australien-Krokodil, wissenschaftlich Crocodylus porosus genannt, ist das größte rezente Krokodil und zugleich das größte heute lebende Reptil. Männchen erreichen in freier Wildbahn Längen von 5 bis 6 Metern, in Ausnahmefällen sogar über 7 Meter. Weibchen bleiben mit 2,5 bis 3 Metern deutlich kleiner. Der Körper ist massig gebaut, der Kopf langgestreckt mit kräftigem Kiefer und zahlreichen konischen Zähnen. Die Haut ist dick, stark gepanzert und graugrün bis bräunlich gefärbt, mit einer helleren Unterseite. Junge Tiere haben ein kontrastreiches Muster aus dunklen Querbändern, das mit zunehmendem Alter verblasst. Auffällig ist der kräftige Schwanz, der beim Schwimmen als Antrieb dient. Die Augen und Nasenöffnungen liegen oberhalb des Kopfes, sodass das Tier fast vollständig untergetaucht jagen kann.Verbreitungsgebiet
Das Leistenkrokodil hat ein sehr großes Verbreitungsgebiet, das sich von der Ostküste Indiens und Südostasiens über Neuguinea bis in den Norden Australiens erstreckt. In Australien lebt es hauptsächlich in den tropischen Regionen des Northern Territory, im Norden von Queensland sowie im äußersten Nordwesten von Western Australia. Dort besiedelt es Flussmündungen, Küstengebiete, Sümpfe und Mangroven. Es kann auch längere Strecken im offenen Meer zurücklegen, weshalb es auf abgelegenen Inseln vorkommen kann.Lebensraum
Das Australien-Krokodil bevorzugt tropische und subtropische Feuchtgebiete mit Zugang zu Süß- oder Brackwasser. Typische Lebensräume sind Mangrovensümpfe, Flussdeltas, Gezeitenzonen und Lagunen. Es kann sowohl in Süßwasserflüssen als auch in salzhaltigen Küstengewässern leben, was ihm eine hohe ökologische Flexibilität verleiht. Während der Trockenzeit ziehen sich viele Tiere in tiefer liegende Wasserstellen zurück, während sie in der Regenzeit große Reviere durchstreifen.Verhalten
Leistenkrokodile sind Einzelgänger mit klar abgegrenzten Revieren. Große Männchen verteidigen ihre Territorien energisch gegen Rivalen. Sie verbringen den größten Teil des Tages regungslos im Wasser oder am Ufer, um ihre Körpertemperatur zu regulieren. Die Jagd erfolgt meist in der Dämmerung oder nachts, oft aus dem Hinterhalt. Dank ihrer Kraft und Schnelligkeit können sie auch große Beutetiere überwältigen. Sie sind ausgezeichnete Schwimmer und können mit minimalem Energieaufwand große Distanzen zurücklegen. Menschen gegenüber zeigen sie teils aggressives Verhalten, insbesondere in der Nähe von Nestern oder bei Territorialkonflikten.Ernährung
Australien-Krokodile sind opportunistische Fleischfresser. Jungtiere ernähren sich vor allem von Insekten, kleinen Fischen, Krabben und Amphibien. Mit zunehmender Größe erweitern sie ihr Beutespektrum und fressen Fische, Wasservögel, Reptilien, größere Säugetiere und gelegentlich Aas. Große Exemplare können Wildschweine, Kängurus oder sogar Rinder erbeuten. Sie jagen meist aus dem Wasser heraus, packen ihre Beute mit den kräftigen Kiefern und ertränken sie, bevor sie Stücke herausreißen.Fortpflanzung
Die Paarungszeit fällt in Australien in die Regenzeit, meist zwischen November und März. Weibchen bauen Nester aus Pflanzenmaterial und Erde, oft in Ufernähe. Ein Gelege umfasst 40 bis 60 Eier, die rund drei Monate bebrütet werden. Die Temperatur im Nest bestimmt das Geschlecht der Jungtiere: kühlere Temperaturen erzeugen vorwiegend Weibchen, wärmere eher Männchen. Kurz vor dem Schlüpfen geben die Jungen Laute von sich, woraufhin die Mutter das Nest öffnet und die Jungtiere zum Wasser trägt. Die Brutpflege ist für Krokodile ungewöhnlich intensiv: das Weibchen bewacht die Jungen mehrere Wochen lang.Gefährdung
Früher wurde das Australien-Krokodil wegen seines Leders stark bejagt, wodurch die Bestände in den 1950er- und 1960er-Jahren dramatisch einbrachen. Seit seinem gesetzlichen Schutz in den 1970er-Jahren haben sich die Populationen in Nordaustralien jedoch gut erholt. Heute gelten sie in Australien als nicht gefährdet. In anderen Teilen des Verbreitungsgebiets bestehen durch Lebensraumverlust, illegale Jagd und Konflikte mit Menschen weiterhin Risiken.Natürliche Feinde
Adulte Leistenkrokodile haben kaum natürliche Feinde, da sie an der Spitze der Nahrungskette stehen. Eier und Jungtiere werden jedoch häufig von Waranen, Wildschweinen, Raubvögeln und anderen Krokodilen gefressen. Auch Menschen stellen eine Gefahr dar, insbesondere durch Habitatveränderungen und gezielte Tötungen bei Konflikten.
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